Einweihungsfeier am Altvaterturm am 08.09.2024

Pressebericht
Einweihung der Patenschaftstafel Bayreuth / Franzensbad


In Anwesenheit des Bayreuther Oberbürgermeisters Thomas Ebersberger, der
Bürgermeisterin von Lehesten, Nicol Vockeroth sowie Manfred Kees und Gerda Mühlbacher
von der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bayreuth fand am Altvaterturm die Einweihung
der Patenschaftstafel Bayreuth / Franzensbad statt.
Die Stadt Bayreuth hatte mit einstimmigem Beschluss des Stadtrates vom 18. September
1954 die Patenschaft über die heimatvertriebenen Bürger von Franzensbad übernommen.
Zum Egerlandtag 1955 ist diese Patenschaft durch Ausfertigung und Übergabe der
Patenschaftsurkunde am 17. Juli 1955 beurkundet worden.
Mit der Einfügung einer Patenschaftstafel im Altvaterturm soll diese Patenschaft als
Erinnerung für dauernd gewürdigt werden.
Mehr als 15 Millionen Menschen sind nach Ende des Zweiten Weltkrieges aus ihrer Heimat
vertrieben worden oder mussten flüchten, davon mehr als 3 Millionen Sudetendeutsche.
Die einheimische Bevölkerung trug die schweren wirtschaftlichen und persönlichen Folgen
mit. Viele Gemeinden zeigten dies auch durch Übernahme von Patenschaften über die
Herkunftsorte. So auch Bayreuth für die vertriebenen Franzensbader.
Diese Patenschaften gaben vielen Vertriebenen Mut, nach dem Krieg neu anzufangen. Das
soll mit den nebeneinander angebrachten Wappen der Heimatstadt und der Patenstadt für
nachfolgende Generationen dokumentiert werden.
Dies ist ein wichtiger Schritt zur Aufarbeitung der Vergangenheit und zur Heilung von
Wunden, die durch die Vertreibung verursacht wurden. Es ist ein Bestandteil der
Erinnerungskultur. „Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus welchem wir nicht vertrieben
werden können“ (Jean Paul 1763 – 1825).
Ausdrücklich dankte Manfred Kees in seiner Ansprache Oberbürgermeister Thomas
Ebersberger aus der Festspiel- und Universitätsstadt Bayreuth für seine Teilnahme und für
den 50 % Förderbeitrag der Stadt Bayreuth zur Herstellung und Anbringung der Gedenktafel.
„Damit wird auch die Aufbauarbeit der Vertriebenen für die Bundesrepublik, in Bayern und
in Bayreuth nach dem Krieg gewürdigt“ betonte Manfred Kees.
Gekommen aus Koblenz war auch die Tochter von Kurt Weese, dem Erbauer des
Altvaterturmes, Heidrun Weese-Alebiosu. Sie ist Mitglied im Vorstand des
Altvaterturmvereins. Ein besonderer Gruß galt Willi Rimpl, dem früheren Bürgermeister von
Lehesten. Er war vor kurzem im Krankenhaus, weshalb an seiner Stelle Manfred Eisold die
Darstellung der Geschichte des Altvaterturmes übernahm.
Sehr emotionale Grußworte sprach die Bürgermeisterin von Lehesten, Nicole Vockeroth.
Es sei Aufgabe der jungen Generation das Erbe der Vorfahren zu bewahren und dafür
einzutreten, dass Krieg und Vertreibung verbannt werden und kein überspitzter
Nationalismus die aufgebaute Friedensordnung in Europa wieder zu Nichte macht.
Oberbürgermeister Thomas Ebersberger erinnerte in seiner Ansprache an den 1954
gefassten, einstimmigen Stadtratsbeschluss und die Ausfertigung der Patenschaftsurkunde
Manfred Kees, 31.08.2024 Seite 2 von 2
1955. Die Bedeutung und Wirkung als Signal des Friedens und der Versöhnung dürfen nicht
verkannt werden. Seit 2004 steht der Altvaterturm mit 35,8 m Höhe auf dem Wetzstein bei
Lehesten am Rennsteig in Thüringen. Überwiegend Sudetendeutsche haben ihn als Mahnmal
gegen Vertreibung, als Erinnerungs- und Begegnungsstätte und als Ort der
Versöhnung errichtet. Mit seiner guten Aussicht ins Erzgebirge, ins Fichtelgebirge, in den
Frankenwald, auf die Höhenlagen des Thüringer Waldes und des Harzes ist der Altvaterturm
ein völkerverbindendes Schaufenster am südöstlichen Rennsteig. Hier in der
Elisabethkapelle des Altvaterturmes, betonte der Oberbürgermeister weiter, erinnern
zahlreiche Tafeln an die deutschen Siedlungsgebiete, an die jeweilige Einwohnerzahl, an die
Gefallenen und an die während der Vertreibung umgebrachten Bewohner.
Der Altvaterturm ist mit seinen geschichtlichen Inhalten ein Baustein für ein
gemeinsames europäisches Haus, in dem übersteigerter Nationalismus,
Intoleranz, Völkerhass und Willkür keinen Platz haben. Der Oberbürgermeister endete mit
der Bemerkung, dass durch die Darstellung der bestehenden Patenschaften im Altvaterturm
auch die Stadt Bayreuth ihren Beitrag leisten möchte.
Nach der Einweihungsfeier gab es für alle als Überraschung einen Schluck Altvater-Likör und
danach eine zünftige Brotzeit an der Wetzsteinhütte des Thüringer Waldvereines.
Der Altvaterturm
Seit 2004 steht der Altvaterturm mit 35,8 m Höhe auf dem Wetzstein bei Lehesten am
Rennsteig in Thüringen. Die Sichthöhe auf offener Aussichtsplattform beträgt 824 m.
16 Skulpturen auf den Zinnen des Turmes symbolisieren 16 Millionen Vertriebene und
16.000 getötete Menschen nach Ende des Zweiten Weltkrieges im Zuge der Vertreibung.
Im Treppenhaus stellen Doppelwappen die Orte der Vertreibung und die neuen Wohnorte
dar. Nun ergänzt durch die Patenschaftstafel Bayreuth – Franzensbad.
Manfred Kees
12.09.2024

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Einweihungsfeier der Patenschaftstafel Bayreuth / Franzensbad im Altvaterturm am Sonntag, 08.09.2024, 14.00 Uhr

Eine schöne Fahrt in den Thüringer Wald zu einem besonderen Mahnmal, dem Altvaterturm. Ein Ort der Erinnerung und ein Ort der Versöhnung. Mit einer kleinen Weihefeier,  in Anwesenheit des Oberbürgermeisters Thomas Ebersberger und einer Abordnung des Bayreuther Stadtrates gedenken wir der Patenschafts-Übernahme der Stadt Bayreuth über die vertriebenen Bürger der Stadt Franzensbad 1954, also vor 70 Jahren. Es wurde eine Gedenktafel gefertigt und im Altvaterturm angebracht. Zur Finanzierung haben wir von der Stadt Bayreuth einen namhaften Zuschuss erhalten. Auch die Sparkasse Bayreuth hat uns unterstützt.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich an der Einweihungsfeier beteiligen um zu zeigen, dass die Sudetendeutschen ihre Erinnerungskultur noch immer hochhalten. Es fährt für 10 € Kostenbeteiligung ein Bus. Fahren Sie einfach mit. Bitte melden Sie sich rechtzeitig an. Danke.

 

Einladung

Veranstaltung
Eine gelungene Tonbildschau am 05. Februar 2024

SL Bayreuth / Oberfranken

Tonbildschau über eine Reise durch Südböhmen und Südmähren

In Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk und der Deutsch-Tschechischen Gesellschaft zeigte die Sudetendeutsche Landsmannschaft Bayreuth eine Tonbildschau über eine Reise durch Südböhmen und Südmähren, am Montag, 05. Februar 2024, im Seminarraum im Hof des Evangelisches Zentrums Bayreuth. Referent war Ulrich Schmidt aus Schwarzenbach a.d.Saale. Ulrich Schmidt ist 1941 im Kreis Kaaden / Kadaň geboren.

Mit dem Andrang hatte die Vorstandschaft nicht gerechnet. Es kamen 65 Teilnehmer. Ein Zeichen für das noch vorhandene Interesse an Böhmen und Mähren. Oder war es die angebotene Weinverkostung Südmährischer Weine?

Ein alles in allem sehr gelungener Abend und eine ausgezeichnete Tonbildschau.

Die Reise begann in der Moldaustadt Krumau/ Český Krumlov an den drei Biegungen der jungen Moldau/ Vltava. Sie setzt sich fort mit der Reisroute nach Südmähren zu den Städten Teltsch/Telč  und Nikolsburg/Mikulov. Auch Schloss Eisgrub/Lednice mit dem größten Landschaftspark Europas wurde ausführlich gezeigt. Die Reise tauchte ein in die Geschichte der großen Fürstengeschlechter geprägt von den Witigonen, Rosenberger, Eggenbergern und Schwarzenbergern in Krumau und den Babenberger und Liechtensteinern in Nikolsburg und Eisgrub/Lednice. Der Referent bezog auch interessante und persönliche Erlebnisse in seine Schilderungen ein.

.Manfred Kees

12.02.2024

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Volksmusik und Mundart im Schloss Goldkronach

Sudetendeutsche Landsmannschaft Orts- und Kreisgruppe Bayreuth/Oberfranken

Die Orts- und Kreisgruppe Bayreuth hatten traditionell wieder zu „Volksmusik und Mundart“ ins Schloß Goldkronach, am Freitag, 12.Juli 2024, eingeladen. Mit 57 Teilnehmern wurde fast ein Rekord gebrochen. Der Funke sprang über, die Stimmung war heiter und die Teilnehmer brachten sich begeistert aktiv ein.  Mit einem bunten Strauß an bekannten Volksliedern und Mundartbeiträgen aus dem Sudetenland, aus Schlesien sowie aus dem Raum Bayreuth war das Programm perfekt aufgestellt. Die Teilnehmer sangen stimmgewaltig mit. Es gab keine Textschwierigkeiten und keine „La,la-Lieder“, weil die Liedertexte über Laptop und Beamer auf eine Leinwand übertragen wurden.

Den bunten Liederstrauß begleitete gekonnt Peter Rubner, Waldershof mit seinem Akkordeon. Seine Leidenschaft, sein Schwung und sein Temperament sowie die exzellente Beherrschung seines Instrumentes begeisterten die Teilnehmer erneut. Manfred Kees moderierte humorvoll die Veranstaltung. Dr. Günter Ammon und Rudi Kiesewetter (92) sind Meister ihres Faches in paurischer und Bayreuther Mundart. Auch Karin Siegert mit ihrem Beitrag „Wie der Herrgott das Egerland erschuf“ und Horst Skripalle mit Vorträgen in schlesischer Mundart konnten überzeugen.

Mitveranstalter war das Alexander v. Humboldt Kulturforum Schloss Goldkronach e.V. Deshalb begrüßte auch Hartmut Koschyk, seine Eltern stammen aus Oberschlesien, seine Frau Gudrun hat sudetendeutsche Wurzeln, die Anwesenden sehr herzlich und gab seiner Freude zum Ausdruck über das inzwischen historische Volksliedersingen im Gewölbesaal seines Schlosses.

Einen kleinen Einblick in die Veranstaltung vermittelt die beigefügte Bilderzusammenstellung.

Manfred Kees

18. Juli 2024

Veranstaltung