Tonbildschau über eine Reise durch Südböhmen und Südmähren
In Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk und der Deutsch-Tschechischen Gesellschaft zeigte die Sudetendeutsche Landsmannschaft Bayreuth eine Tonbildschau über eine Reise durch Südböhmen und Südmähren, am Montag, 05. Februar 2024, im Seminarraum im Hof des Evangelisches Zentrums Bayreuth. Referent war Ulrich Schmidt aus Schwarzenbach a.d.Saale. Ulrich Schmidt ist 1941 im Kreis Kaaden / Kadaň geboren.
Mit dem Andrang hatte die Vorstandschaft nicht gerechnet. Es kamen 65 Teilnehmer. Ein Zeichen für das noch vorhandene Interesse an Böhmen und Mähren. Oder war es die angebotene Weinverkostung Südmährischer Weine?
Ein alles in allem sehr gelungener Abend und eine ausgezeichnete Tonbildschau.
Die Reise begann in der Moldaustadt Krumau/ Český Krumlov an den drei Biegungen der jungen Moldau/ Vltava. Sie setzt sich fort mit der Reisroute nach Südmähren zu den Städten Teltsch/Telč und Nikolsburg/Mikulov. Auch Schloss Eisgrub/Lednice mit dem größten Landschaftspark Europas wurde ausführlich gezeigt. Die Reise tauchte ein in die Geschichte der großen Fürstengeschlechter geprägt von den Witigonen, Rosenberger, Eggenbergern und Schwarzenbergern in Krumau und den Babenberger und Liechtensteinern in Nikolsburg und Eisgrub/Lednice. Der Referent bezog auch interessante und persönliche Erlebnisse in seine Schilderungen ein.
Sudetendeutsche Landsmannschaft Orts- und Kreisgruppe Bayreuth/Oberfranken
Die Orts- und Kreisgruppe Bayreuth hatten traditionell wieder zu „Volksmusik und Mundart“ ins Schloß Goldkronach, am Freitag, 12.Juli 2024, eingeladen. Mit 57 Teilnehmern wurde fast ein Rekord gebrochen. Der Funke sprang über, die Stimmung war heiter und die Teilnehmer brachten sich begeistert aktiv ein. Mit einem bunten Strauß an bekannten Volksliedern und Mundartbeiträgen aus dem Sudetenland, aus Schlesien sowie aus dem Raum Bayreuth war das Programm perfekt aufgestellt. Die Teilnehmer sangen stimmgewaltig mit. Es gab keine Textschwierigkeiten und keine „La,la-Lieder“, weil die Liedertexte über Laptop und Beamer auf eine Leinwand übertragen wurden.
Den bunten Liederstrauß begleitete gekonnt Peter Rubner, Waldershof mit seinem Akkordeon. Seine Leidenschaft, sein Schwung und sein Temperament sowie die exzellente Beherrschung seines Instrumentes begeisterten die Teilnehmer erneut. Manfred Kees moderierte humorvoll die Veranstaltung. Dr. Günter Ammon und Rudi Kiesewetter (92) sind Meister ihres Faches in paurischer und Bayreuther Mundart. Auch Karin Siegert mit ihrem Beitrag „Wie der Herrgott das Egerland erschuf“ und Horst Skripalle mit Vorträgen in schlesischer Mundart konnten überzeugen.
Mitveranstalter war das Alexander v. Humboldt Kulturforum Schloss Goldkronach e.V. Deshalb begrüßte auch Hartmut Koschyk, seine Eltern stammen aus Oberschlesien, seine Frau Gudrun hat sudetendeutsche Wurzeln, die Anwesenden sehr herzlich und gab seiner Freude zum Ausdruck über das inzwischen historische Volksliedersingen im Gewölbesaal seines Schlosses.
Einen kleinen Einblick in die Veranstaltung vermittelt die beigefügte Bilderzusammenstellung.
Gedenktag der Sudetendeutschen zum 04.03.1919 in Bayreuth
Die Sudetendeutschen gedachten am Sonntag, 03. März 2024 in Bayreuth der Verletzung des Selbstbestimmungsrechtes für eine Volksgruppe von 3,5 Millionen Menschen. Am Dienstag, den 4. März 1919 gab es große Demonstrationen der Sudetendeutschen in der 1. Tschechoslowakischen Republik.
Die Sudetendeutschen forderten damals die Angliederung an Deutsch-Österreich anstatt der Inkorporation des Sudetenlandes in das Hoheitsgebiet des tschechoslowakischen Staates. Diese friedlichen Demonstrationen wurden mit Waffengewalt und 54 Toten aufgelöst. So etwas darf sich niemals wiederholen. Deshalb und auch weil wir wieder einen sinnlosen völkerrechtswidrigen Krieg in Europa erleben, gedachten die Sudetendeutschen der März-Ereignisse 1919.
Und wir appellieren: Legt die Waffen nieder und schafft Frieden für alle Menschen.
Manfred Kees als Sprecher der Sudetendeutschen in Bayreuth konnte als Ehrengäste begrüßen: Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, die frühere Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe, Dr. Stefan Specht, den Fraktionsvorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion, Dr. Torsten Lange, Fraktionsvorsitzender der BG, Günter Dörfler, 2. Bürgermeister von Weidenberg, CSU, Sabine Habla, Fraktionsgeschäftsführerin der CSU-Kreistagsfraktion im Bayreuther Landkreis und frühere Bezirksvorsitzende der CSU-Arbeitsgemeinschaft „Union der Vertriebenen und Aussiedler (UdV)“, Werner Krempl, Geschäftsführer der Deutschen Rentenversicherung Nordbayern, Helmut Hempel, aus Warmensteinach, Kreisvorsitzender des Bund der Vertriebenen im Kreis Bayreuth, Herrn Karl Heider, langjähriger Ortsobmann und Gerda Mühlbacher stellvertretend für alle Vorstandsmitglieder.
Es begann eine zwei Jahrzehnte dauernde Zeit der Benachteiligungen für die Sudetendeutschen, so Manfred Kees weiter. Und dann kam, nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht, die sogenannte Befreiung und der völkermordente Zweite Weltkrieg. 78 Jahre ist das jetzt her: auch als Folge des Zweiten Weltkrieges; die Vertreibung der Sudetendeutschen. Etwa 3,5 Millionen Deutsche sind infolge der Beneš-Dekrete nach 1945 aus der ehemaligen Tschechoslowakei nach Deutschland gekommen, 1,9 Millionen davon nach Bayern. Dennoch ist in der Mehrheitsbevölkerung das Wissen über diese Volksgruppe relativ begrenzt. Wer sind die Sudetendeutschen, „Bayerns vierter Stamm“? Weitere Aufklärung ist erforderlich.
Unser Gedenken soll jedoch nicht nur auf die Vergangenheit gerichtet sein, sondern auch auf die Zukunft. Es liegt in unserer Verantwortung, aus der Geschichte zu lernen und sicherzustellen, dass solche Ereignisse nie wieder geschehen. Wir sollten uns für den Frieden, die Verständigung und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern einsetzen. Wir wollen unsere Geschichte und unsere reiche Kultur für die Zukunft hinein lebendig halten. Sie gibt uns die nötige Schubkraft für unsere grenzüberschreitenden Aktivitäten. Sie verstärkt unseren ständigen Einsatz für eine gerechte Volks- und Staatenordnung, mit dem wir einen Beitrag zur Europäischen Verständigung leisten.
Möge dieser Gedenktag uns dazu inspirieren, für eine Welt einzutreten, in der Toleranz, Respekt und Zusammenarbeit die Leitprinzipien sind. Lasst uns gemeinsam eine Zukunft gestalten, in der die Lehren der Geschichte als Wegweiser dienen und in der die Würde aller Menschen geachtet wird.
74. Sudetendeutscher Tag Vom 17. bis 19. Mai 2024 findet der 74. Sudetendeutsche Tag in Augsburg statt.
Zu den festen Programmpunkten zählen wieder die feierlich Kulturpreisverleihung am Freitagabend, die Verleihung des Europäischen Karls-Preises am Samstagvormittag und der Heimatabend am Samstagsabend sowie die Hl. Messe und die Hauptkundgebung am Sonntagvormittag.
Am 15.03.2024 um 15 Uhr findet in Hof die nächste Bezirksvorstandssitzung statt. Die Einladungen dazu sind bereits versandt. Diese enthält auch die Tagesordnung. Schewerpunkt ist das Arbeitsprogramm SL2030.
Aus Bayreuth nehmen 5 Personen an der Sitzung teil.
Gedenkanliegen, Mitglieder der Sudetendeutschen Landsmannschaft
Musikstück mit Kranzniederlegung
Gebet, Vater unser
Schlusswort und Dank, BdV-Vorsitzender Helmut Hempel
Bayernhymne und Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland
Die Frage des Selbstbestimmungsrechts der Völker bleibt, auch 100 Jahre nach der Proklamation durch den 28. US- Präsidenten Woodrow Wilson, aktuell und muss wohl immer wieder angemahnt werden. Eine deutliche Missachtung zeigt uns aktuell der völkerrechtwidrige russische Überfall auf die Ukraine im Februar 2022. Gerade für Sudetendeutsche war und ist die Missachtung des Selbstbestimmungs-rechtes im Jahr 1919 eine bittere Erfahrung. Deshalb begeht die Sudetendeutsche Landsmannschaft jährlich den „Tag der Selbstbestimmung“. Den rund 3,2 Millionen Deutschen in Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien hatte die neugegründete Tschechoslowakei das Selbstbestimmungsrecht verweigert. Daher hatten am 4. März 1919 alle deutschen Parteien in diesem Staat zu einem Generalstreik mit friedlichen Kundgebungen aufgerufen. Tschechoslowakische Sicherheitskräfte lösten diese Demonstrationen mit Waffengewalt auf.
Aber, wir sind nicht rückwärtsgewandt. Wir setzen uns weiter zukunftsorientiert für ein Europa freier Völker und Volksgruppen ein. Wir wollen ein Zeichen für Europa setzen und wir wollen dieses Europa in Partnerschaft mit dem tschechischen Volk weiter verwirklichen.
Bitte unterstützen Sie uns bei diesem Ziel und nehmen Sie an unserer Veranstaltung teil.
Mit freundlichen Grüßen
Bayreuth, 19.02.2024
Margaretha Michel, Helmut Hempel, Gerda Mühlbacher, Manfred Kees,